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Presse 02/2021

Große Unternehmen werden immer größer, aber nicht unbedingt besser.

Brüssel, 08.11.2021

Hintergrund: Der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz wird am 8. November eine öffentliche Anhörung mit Frances Haugen, der Facebook-Whistleblowerin, durchführen. Diese Anhörung kommt zur rechten Zeit, da das Europäische Parlament momentan die Gesetzgebungsvorschläge zum Digital Markets Act (DMA) und Digital Services Act (DSA) ändert und verbessert, die im Dezember 2020 von der Europäischen Kommission vorgestellt wurden. „Große Unternehmen werden immer größer, aber nicht unbedingt besser. Die neuen Regeln für den Digitalen Raum wie die Verpflichtung zum Datenaustausch müssen dem schädlichen Verhalten großer Plattformen vernünftige Grenzen aufzeigen“,sagt dazu Andreas Schwab, Sprecher der EVP-Fraktion im Binnenmarktausschuss.

Herr Schwab führt weiter aus:

"Die Ausführungen von Frau Haugen werden wohl noch deutlicher die problematische Rolle aufzeigen, die Plattformen wie Facebook in der modernen Gesellschaft spielen. Facebook verdient Geld mit dem Sammeln von Nutzerdaten und der anschließenden Verbreitung politischer Inhalte wie politischer Werbung sowie durch das Vorschlagen von Gruppen und Nutzerkonten - je extremer, desto mehr Klicks gibt es. Dabei legt Facebook die Regeln fest, die die Lautstärke seiner „Echokammern" lauter und leiser drehen - Facebook entscheidet, was wir sehen und wie oft. Aber solche Regeln dürfen nicht nur die Entscheidung eines privaten Unternehmens sein! Wir brauchen Gesetze für politische Online-Werbung, so wie wir Gesetze für politische Offline-Inhalte haben, die von gewählten Politiker und nicht privaten Unternehmen gemacht werden. DMA und DSA werden einige Aspekte des Problems angehen, aber ihre wettbewerbspolitischen und verfahrenstechnischen Ansätze reichen nicht aus, um politischer Werbung, Fake News und ausländischer Einmischung in innenpolitische Angelegenheiten im Internet gerecht zu werden.

Deshalb muss sich die Kommission mit ihren Vorschlägen zu mehr Transparenz bei politischer Werbung und zur Bekämpfung politischer Desinformation im Rahmen des Aktionsplans für Demokratie beeilen. Wir brauchen strenge Regeln dafür, welche Art von politischer Werbung große Online-Plattformen betreiben dürfen - und wir brauchen mehr Transparenz darüber, wer dafür bezahlt. Vor allem aber brauchen wir Instrumente, die es uns ermöglichen, Microtargeting und psychologisches Profiling im politischen Kontext einzudämmen - es darf kein "Cambridge Analytica 2.0" geben, bei dem persönliche Nutzerdaten für politische Zwecke missbraucht werden. Die Enthüllungen von Frau Haugen zeigen, dass wir damit nicht länger warten dürfen"

Press 02/2021

Big companies are only getting bigger, but not necessarily better.

Brussels, 08.11.2021

Background: The Internal Market and Consumer Protection committee will have a public hearing with Facebook whistleblower Frances Haugen on 8 November. The event is timely as the European Parliament is currently discussing how the proposals on the Digital Services Act (DSA) and the Digital Markets Act (DMA), presented by the European Commission in December 2020, are both to be amended and improved. “Big companies are only getting bigger, but not necessarily better. The new digital rules, such as the data-sharing obligation, must carefully set limits on this mischievous behaviour from the big platforms“, says Andreas Schwab, the EPP Group Internal Market committee spokesperson.

Mr Schwab further says:

“Mrs Haugen's testimony will probably further reveal the problematic role platforms such as Facebook play in modern society. Facebook earns money from collecting user data and then proliferating political content such as political ads as well as through suggesting groups and accounts - the more extreme, the more clicks it gets. While doing that, Facebook sets the rules that turn up and down the volume of its “echo chambers” - Facebook decides what we see and how often. But such rules must not only be the decision of a private company! We need laws for online political advertising like we have laws for offline political content where elected politicians, not private companies make those laws. The DMA and DSA will address some aspects of the problem, but their competition policy and procedural approaches are not enough to tackle political advertising, fake news and foreign interference in domestic politics online.

Therefore, the Commission must hurry up with their proposals on greater transparency in political advertising and on political disinformation under the democracy action plan. We need strong rules on what type of political advertising large online platforms are allowed to do – and we need more transparency on who pays for it. Most importantly, we also need tools that allow us to reign into microtargeting and psychological profiling in a political context - We must never have another “Cambridge Analytica 2.0” where personal data is abused for political gain. Mrs Haugen’s revelations have shown that we cannot wait any longer“.